Protokoll über die konstituierende Versammlung vom 15.XI.1898
Tagesordnung:
1. Begrüßung der Anwesenden
2. Bericht des Hr. Klein über den Zweck und die Notwendigkeit einer freiwilligen Feuerwehr
3. Wahl der Vereinsleitung
4. Verlesung des Grundgesetzes
1. Der Hochw. Hr. Dechant begrüßt die zahlreich erschienen und gibt denselben bekannt, dass die heutige Versammlung deshalb einberufen worden sei, um in Gaubitsch eine frewillige Feuerwehr zu gründen. Er munterte die Anwesenden zum Beitritt auf.
2. Hierauf erhält das Wort Herr Klein, Hilfsbeamter K&K Bezirkshaupmannschaft Mistelbach. Der Redner bespricht in längerer Rede den Zweck und die Notwendigkeit der freiwilligwn Feuerwehr.In seinen weiteren Ausführungen betont er auch die Mittel, in welcher Weise die Geldmittel aufzutreiben seien. Redner schließt mit dem Wunsche, es mögen recht viele Mitglieder dem neuen Verein beitreten. Es melden sich nun 25 ausübende und 28 beitragende Mitglieder.Von den beitragenden Mitgliedern darf nicht vergessen, der Hochw. Hr. Dechant, der versprach, dem Verein alljährlich 10fl (zehn Gulden) als Beitrag zu leisten.
3. Es erfolgt nun die Wahl der Vereinsleitung. Zum Hauptmann wirg gwählt Hr Johann Müllner, Gastwirt in Gaubitsch, zum Hauptmannstv. Hr. Josef Wellner, Sattlermeister in Gaubitsch, zum Säckelwart Hr. Andreas Peitl, Gastwirt, zum Zugsführer Hr. Max Wellner, Wirtschaftsbesitzersohn, zum Schriftwart Hr. Lehrer Hans Hörwey, zum Zeugwart, Hr. Mathias Hofmann, Schmiedemeistersohn, sämtliche wohnhaft in Gaubitsch. Die Wahl erfolgte mittels Stimmzettel, der Schriftwart und der Zugsführer wurden per Akklamation einstimmig gewählt. Zu Hornisten werden ernannt, Hr. Leopold Krickl und Hr. Adam Bergauer. Die gewählten erklären, die auf sie entfallene Wahl anzunehmen.Hierauf leisten die Mitglieder, den Hauptmann den Handschlag.
4. Nach Beendigung der Wahl verliest Hr. Klein das Grundgesetz und gibt dazu die notwendigen Erläuterungen.
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Das Gründungsfest wurde für den 11. Mai 1899 festgelegt. Es spielten die Militärveteranen aus Mistelbach, eine Tanzkarte kostet 50 Kronen.
Da eine Feuerwehr ohne Geräte nicht denkbar war, wurde von der Gemeinde ein Wasserwagen von der Städtischen Feuerwehr Wien angekauft. Dieses Gerät wurde von Pferden gezogen und kostet 80 Gulden.
Auch wurden weitere, dem damaligen Stand der Technik entsprechende Löschgeräte angekauft. Wie in einschlägigen Nachschlagewerken angeführt ist, waren die Löschgeräte dieser Zeit allerdings noch einfach. So gab es damals z.B. nur Schläuche aus Leder.
Die Vereinsangehörigen der Feuerwehr, also die Mnannschaft selbst, wurde uniformiert und mit einem Schutzhelm ausgestattet. 1904 wurden Blusen angekauft, wobei sich jedes Feuerwehrmitglied verpflichtete, 5 Kronen und 40 Heller aus der eigenen Tasche zu bezahlen.
Da die Finanzierung und Ausrüstung schon damals schwierig war, bekam Hauptmann Johann Müllner bei einer Audienz bei seiner Majestät, Kaiser Franz Josef I., eine Unterstützung von 120,- Kronen.
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